Die Technologien für das Erleben von virtueller Realität sind auf dem Vormarsch. Verschiedene Brillen und Headsets mit Bildschirmen direkt vor den Augen sind Teil der Ausrüstung, die wir benötigen, um in die Welt der virtuellen Realität einzutauchen. Aber ist das Betrachten winziger hochauflösender Bildschirme direkt vor den Augen überhaupt sicher? Um herauszufinden, was darüber bekannt ist, habe ich das Internet durchforstet.
Nach den bisherigen Erkenntnissen wird die Technologie der virtuellen Realität als sicher für die Augen angesehen, jedoch mit einigen Einschränkungen. Die langfristige Nutzung von Headsets zur Erlebnissimulation in virtueller Realität wird vor allem mit dem sogenannten „Computer Vision Syndrom“ in Verbindung gebracht. Typische Symptome sind ein Gefühl von trockenen, angespannten und müden Augen. Häufig tritt auch eine Rötung der Augen auf. Diese Beschwerden sind kommen häufiger bei längerer Nutzung von VR-Brillen auf. Ähnlich wie bei der Arbeit am Computer wird auch hier zu häufigen Pausen geraten, um den Augen eine Erholung zu gönnen und die Feuchtigkeit der Augenoberfläche zu verbessern.
Ein ernsteres Problem, das mit der Nutzung von VR-Brillen in Verbindung gebracht wird, sind Probleme mit der Fusion des Sehens. In der realen Welt betrachten wir alle Gegenstände, indem wir den Blick jedes Auges getrennt auf das Objekt richten. Das Gehirn fügt die Bilder beider Augen zusammen, und so erhalten wir ein Gefühl für die Dimensionen und Entfernungen des betrachteten Objekts. In der virtuellen Realität befinden sich alle betrachteten Objekte in der Ebene des Bildschirms. Das Gefühl von Tiefe und Dimensionen wird vom Computer künstlich durch eine Verschiebung des Bildes erzeugt, die sich geringfügig zwischen den beiden Bildschirmen unterscheidet. Der Wechsel zwischen den beiden Arten der Wahrnehmung und der Erzeugung von räumlichen Bildern im Gehirn kann bei einigen Personen Probleme verursachen. Diese äußern sich in einem Gefühl von Anspannung und Müdigkeit der Augen, es können Probleme mit der Sehschärfe oder sogar Doppelbilder auftreten.
Einige Menschen erleben auch Schwindel und Übelkeit bei der Nutzung von VR-Brillen. Dies geschieht aufgrund der Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen Bewegung im Raum, die wir mit den Augen erfassen, und der tatsächlichen Ruhe des Körpers im realen Raum. Solche Unstimmigkeiten zwischen den Sinneswahrnehmungen können bei manchen Personen Probleme verursachen, die der Seekrankheit ähneln.
Auch die Warnhinweise auf potenzielle Gefahren bei der Nutzung durch Kinder und Jugendliche dürfen nicht übersehen werden. Viele Hersteller bieten VR-Brillen auch für jüngere Nutzer an. Als mögliche Nebenwirkungen einer langfristigen Nutzung werden Störungen in der Entwicklung des Fokussierens, des Blickfolgens und Veränderungen im Tiefensehen angegeben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass VR-Brillen sicher sind, wenn sie moderat und unter Berücksichtigung von Vorsichtsmaßnahmen verwendet werden. Diese sind sehr ähnlich zu den Regeln, die auch für die Arbeit am Computer gelten. Besonders wichtig sind Pausen. Es wird das bekannte 20-20-20-Prinzip empfohlen: Alle 20 Minuten sollte eine Pause von mindestens 20 Sekunden eingelegt werden, in der man den Blick 20 Meter in die Ferne schweifen lässt. Während der Nutzung der Brille ist es ratsam, sich bewusst daran zu erinnern, häufig zu blinzeln, um die Feuchtigkeit der Augenoberfläche zu verbessern. Sollten Probleme wie ein Gefühl von Anspannung der Augen, Rötung oder sogar eine verminderte Sehschärfe auftreten, sollte die Nutzung dieser Geräte unterbrochen werden. Vorsichtsmaßnahmen und maßvolle Nutzung sind die besten Wege, um sich gefahrlos in die virtuelle Realität zu begeben.