Nazaj

5 Tipps für die häufigsten Augenprobleme im Sommer

mag. Kristina Mikek, dr. med.

mag. Kristina Mikek, dr. med.
Fachärztin für Augenheilkunde

12793 min07. 07. 2020

Trockene AugenAugengesundheit

Zählen Sie bereits die Tage bis zum sorglosen Urlaub? Geht es für Sie ans Meer, in die Berge oder auf einen Ausflug in die Natur? Vergessen Sie nicht, dass Ihre Augen dabei stärker belastet werden. Erfahren Sie mehr über die 5 häufigsten Augenprobleme im Sommer, die Sie verhindern können.

1 Trockene Augen

Trockene Augen sind ein häufiges Problem im Sommer, das mit unzureichender Flüssigkeitszufuhr sowie Wind- und Sonneneinwirkung zusammenhängt. Dieses Problem wird durch Chlor in Schwimmbecken, Salzwasser im Meer und staubige Luft verstärkt. All das verdünnt den Tränenfilm auf der Augenoberfläche. Charakteristische Symptome dafür sind ein Fremdkörpergefühl im Auge, Reizungen sowie ein leicht brennender Schmerz. Die erste Maßnahme ist, reichlich künstliche Tränen zu verwenden. Neben einer Sonnenbrille wird eine geeignete Kopfbedeckung empfohlen, die den Augen Schatten spendet. Zu einer besseren Tränenbildung tragen Sie mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr sowie Lebensmitteln wie Nüssen, Chiasamen, Eiern und fettreichem Fisch wie Lachs und Thunfisch bei.

2 Sand in den Augen

Versuchen Sie auf keinen Fall, den Sand mit den Händen oder durch Reiben aus den Augen zu entfernen. Sandkörner sind scharfkantig, was schnell zu Verletzungen an der Bindehaut oder der Hornhautoberfläche führen kann und die Situation noch verschlimmert. Sie können das Problem schnell lösen, indem Sie Ihre Augen gründlich mit sauberem Wasser ausspülen. Wenn Sie sich auf einem Boot oder an einem Ort ohne Zugang zu Wasser befinden, ist es am besten, einfach zu warten, bis das Auge den Sand selbst mit Tränen ausspült.

3 Sonnenbrand

Auch auf der Augenoberfläche kann es aufgrund von UV-Strahlen zu einem Sonnenbrand kommen. Dabei wird eine Entzündung der Hornhaut, des durchsichtigen und lichtdurchlässigen Teiles des Auges, verursacht. Das größte Risiko besteht in Umgebungen, in denen UV-Strahlen von Oberflächen reflektiert werden – wie das auf dem Wasser oder in den Bergen, aufgrund von Schnee, der Fall ist. Die Symptome sind verschwommenes Sehen, gerötete Augen, Lichtempfindlichkeit und ein brennender Schmerz. Gegen den Sonnenbrand hilft es, sich in einem abgedunkelten Raum mit geschlossenen Augen und kalten Kompressen auszuruhen. Auf jeden Fall ist eine Untersuchung bei einem Augenarzt bzw. einer Augenärztin notwendig. Die Symptome verschwinden für gewöhnlich nach ein bis zwei Tagen.

4 Entzündung aufgrund von Kontaktlinsen

Beim Baden und Schwimmen sollten Sie keine Kontaktlinsen tragen, da sich unter den Kontaktlinsen schnell eine bakterielle Entzündung entwickeln kann. Generell wird davon abgeraten, dass Kontaktlinsen in Kontakt mit Wasser kommen, was auch für Trinkwasser gilt. Da sich Bakterien im Sommer noch schneller vermehren, ist es umso wichtiger, bei der Verwendung von Kontaktlinsen auf Ihre Handhygiene zu achten. Leider zeigen Umfragen noch immer, dass sich im Durchschnitt nur zwei von fünf Kontaktlinsenträgern und Kontaktlinsenträgerinnen vor dem Einsetzen der Kontaktlinsen ihre Hände waschen. Eine bakterielle Entzündung der Hornhaut beim Tragen von Kontaktlinsen kann zu einer dauerhaften Sehschwäche führen. Im Fall von geröteten oder sogar schmerzenden, gereizten Augen sollten Sie Ihre Kontaktlinsen sofort herausnehmen und einen Augenarzt bzw. eine Augenärztin aufsuchen.

5 Allergien

Im Sommer kommt es aufgrund von Allergien verstärkt zu Problemen mit Augenreizungen. Bei einer Pollenallergie sollten Sie sich mittags in geschlossenen Räumen aufhalten, da die Pollenkonzentration in der Luft zu dieser Tageszeit am höchsten ist. Bei einer Milbenallergie empfiehlt sich milbendichte Bettwäsche. Auch Schimmelpilze können häufig Allergien auslösen. In diesem Fall sollten Sie im Sommer in geschlossenen Räumen einen Luftentfeuchter einsetzen und dafür sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit nicht mehr als 50 % beträgt. Bei allen Allergien hilft es, reichlich künstliche Tränen zu verwenden. Empfehlenswert ist es, sich von einem Augenarzt bzw. einer Augenärztin beraten zu lassen, der bzw. die Ihnen ein Antihistaminikum verschreiben kann und Sie gegebenenfalls zu einem Allergietest überweist.