Mit dem Wunsch nach besserem Sehvermögen kommen Menschen mit unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen zu mir. Jeder hat seine eigene Vorstellung davon, wie die Korrektur von Fehlsichtigkeit aussehen, wie lange die Genesung dauern und wann das endgültige Ergebnis eintreten sollte. Einige bereiten sich gut auf den Ersttermin vor, indem sie Informationen auf Webseiten lesen oder sich mit Personen beraten, die die Operation bereits hinter sich haben. Diese haben in der Regel eine klare Vorstellung davon, welche Art von Operation sie wünschen. Es gibt aber auch solche, die ihre ersten Informationen über die Korrektur von Fehlsichtigkeit erst beim Untersuchungstermin erhalten.
Die Motivation für eine Korrektur von Fehlsichtigkeit ist normalerweise ein Problem mit schlechterem Sehvermögen, das die Person beheben möchte. Zuerst interessiert mich genau dieses Problem. Um die bestmögliche Lösung zur Verbesserung des Sehvermögens vorzuschlagen, muss ich die Gründe verstehen, warum jemand über eine Korrektur von Fehlsichtigkeit nachdenkt. Ich möchte anhand der Erwartungen des Einzelnen verstehen, wie ein besseres Sehvermögen sein Leben verändern wird. Nicht nur das Ziel ist wichtig, sondern auch der Weg dorthin. Ich wünsche mir, dass dieser angenehm und ohne unnötigen Stress verläuft. Ich bemühe mich, die Methode der Laseroperation so zu wählen, dass sie den Wünschen und Erwartungen des Einzelnen möglichst nahekommt.
Bei der Untersuchung spreche ich zunächst über das Problem, das die Person zu uns geführt hat. Ich frage nach ihrer beruflichen Tätigkeit und ihren Freizeitaktivitäten. Ich achte besonders auf verschiedene Sportarten, insbesondere Kontaktsportarten. Es ist mir auch wichtig zu wissen, ob die Person aufgrund von trockenen Augen schlecht auf Kontaktlinsen reagiert oder ob sie ständig am Computer arbeitet. Bei Problemen mit trockenen Augen wähle ich eine Methode, die langfristig weniger Einfluss auf die Feuchtigkeit der Augenoberfläche hat. Von der Art des Eingriffs hängt es ab, wie viele Tage für die Genesung eingeplant werden müssen. Dies ist ein wichtiger Faktor bei meiner Entscheidung über die Operationsmethode. Der schnelle Lebensrhythmus erlaubt vielen von uns selten eine längere Erholungsphase, daher entscheide ich mich oft für Methoden, bei denen die Genesung schneller und ohne unangenehme Reizungen verläuft.
Mit dem Einführungsgespräch bekomme ich immer ein Gefühl dafür, welche Operationsmethode für den Einzelnen am besten geeignet wäre. Mit der Untersuchung überprüfe ich dann, ob die Korrektur von Fehlsichtigkeit aufgrund der Augenmerkmale und der Dioptrien sicher durchgeführt werden kann. Hier sind zwei Faktoren wichtig. Der erste ist die Stabilität der Dioptrien. Eine stabile Fehlsichtigkeit bedeutet, dass sie sich in den letzten Jahren nicht verändert hat. Laseroperationen stoppen nämlich nicht das Fortschreiten der Fehlsichtigkeit, daher kann sich diese bei Personen mit instabilen Dioptrien auch nach dem Eingriff noch verändern. Dies ist besonders bei jüngeren Menschen unter 25 Jahren wichtig. Der zweite wichtige Faktor sind die Form und die Dicke der Hornhaut. Dies ist nämlich der Teil des Auges, der beim Augenlasern umgeformt wird.
Auch das Alter spielt bei der Entscheidung über eine Laseroperation von Fehlsichtigkeit eine Rolle. Die meisten Operierten sind bis zu 40 Jahre alt. Der Eingriff kann auch später durchgeführt werden, aber in diesem Fall wird aufgrund der Altersweitsichtigkeit relativ bald eine Lesebrille benötigt.
Manchmal muss ich eine Lasermethode vorschlagen, die nicht die erste Wahl des Einzelnen ist. Dies kann eine Anpassung der Genesungspläne des Patienten erfordern. Mit einer angemessenen Erklärung und einigen Kompromissen finden wir in solchen Fällen in der Regel immer eine gemeinsame Lösung. Denn wir alle wünschen uns in erster Linie eine sichere Durchführung des Eingriffs, der das Sehvermögen effektiv wiederherstellt und langfristig das beste Sehergebnis bietet. Nur so kann der Einzelne sein Leben freier genießen.