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Wann ich von einer Laserkorrektur der Fehlsichtigkeit abrate

mag. Kristina Mikek, dr. med.

mag. Kristina Mikek, dr. med.
Fachärztin für Augenheilkunde

22333-4 min18. 06. 2024

WeitsichtigkeitKurzsichtigkeitAugenlasern

Die Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit ist ein kurzer Eingriff, der die Sehschärfe wiederherstellt. Wie jede Operation hat auch sie ihre Grenzen und ist keine Wunderlösung, die für jeden geeignet ist. Bei der Beurteilung der Eignung für eine Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit berücksichtige ich zunächst die Bedürfnisse und Erwartungen des Einzelnen in Bezug auf das Sehen.

Mit Untersuchungen gewinne ich Daten, die mir bei der Entscheidungsfindung helfen. Jede Messung hat bestimmte Grenzwerte, die beachtet werden müssen. Wichtig sind die Daten über die Stärke der Dioptrie, die Art des Refraktionsfehlers, die Dicke der Hornhaut und die Form ihrer Verkrümmung. Bei der Abwägung der Eignung für eine Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit bewerte ich immer alle Daten im Verhältnis zueinander. Es gibt jedoch einige typische Kombinationen der genannten Faktoren, bei denen ich in der Regel von einer Laseroperation abrate.

Plus-Wert der Dioptrie nach dem 40. Lebensjahr.

Ein Plus-Wert der Dioptrie ist von vornherein problematischer für eine Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit. Die Beschränkungen bezüglich der Stärke der Dioptrie, die mit einem Lasereingriff entfernt werden kann, sind bei Weitsichtigkeit wesentlich größer. Bei Dioptrien über + 3 erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Rückkehr der Dioptrie. Eine weniger günstige Kombination für eine Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit ist auch ein niedriger Plus-Wert der Dioptrie nach dem 40. Lebensjahr. Der Grund dafür ist, dass bei Weitsichtigen aufgrund der Form des Auges früher eine Alterssichtigkeit auftritt. Mit der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit nach dem 40. Lebensjahr werden zwar die Sehschärfe wiederhergestellt und kurzfristig hervorragende Korrekturergebnisse erzielt, jedoch tritt bereits nach einigen Jahren aufgrund der Alterssichtigkeit ein Problem mit der Nahsicht auf. Bei Morela streben wir nach Lösungen, die langfristige Wirkungen und nachhaltig gutes Sehen gewährleisten. Solchen Patienten rate ich daher meist, ein oder zwei Jahre mit dem Eingriff zu warten und sich, wenn Probleme mit der Nahsicht auftreten, für eine Korrektur der Fehlsichtigkeit mit Linse zu entscheiden. So können wir eine dauerhaftere Lösung für gutes Sehen in der Nähe und in der Ferne ohne Operationen zu wiederholen gewährleisten.

Niedriger Minus-Wert der Dioptrie nach dem 40. Lebensjahr.

Ein niedriger Minus-Wer der Dioptrie verzögert aufgrund der Form des Auges das Auftreten von Symptomen der Alterssichtigkeit. Eine schlechte Nahsicht tritt später auf, bei vielen erst nach dem 50. Lebensjahr. Solchen Patienten kann mit einer Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit nach dem 40. Lebensjahr die Nahsicht verschlechtert und die durch den Minus-Wert der Dioptrie kompensierte Alterssichtigkeit aufgedeckt werden. Eine bessere Lösung in diesen Fällen ist eine Kombination aus vollständiger Korrektur an einem Auge und teilweiser Korrektur des Minus-Wertes der Dioptrie am anderen Auge. Durch die Erhaltung eines kleinen Minus-Wertes der Dioptrie an einem Auge bewahren wir eine gute Nahsicht und verzögern die Zeit, in welcher der Patient eine Lesebrille benötigt. Eine solche Teilkorrektur erfordert Eingewöhnung und die Bereitschaft des Patienten zum Kompromiss. In der Regel gewöhnt man sich jedoch gut an ein solches Sehen, da natürlicherweise oft ein kleiner Unterschied in der Dioptrie zwischen den Augen vorhanden ist.

Hoher Minus-Wert der Dioptrie bei angeboren dünner Hornhaut.

Bei der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit wird die Hornhaut immer etwas verdünnt. Die Menge des entfernten Gewebes hängt von der Stärke der Dioptrie ab. Dies kann bei einem hohen Dioptrien-Wert problematisch werden, wenn die Hornhaut von Natur aus dünner ist. Es gibt relativ gut definierte Kriterien dafür, wie dick die verbleibende Hornhaut nach der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit sein sollte, damit die Sehschärfe langfristig stabil bleibt. Patienten, bei denen wir durch die Laserkorrektur von Fehlsichtigkeit die Grenzwerte der minimalen Hornhautdicke erreichen würden, rate ich eher zu einer Korrektur mit einer Intraokularlinse. In diesem Fall ist dies in der Regel eine sicherere und langfristig zuverlässigere Lösung zur Korrektur der Sehschärfe.

Unregelmäßiger Astigmatismus kann eine Vorstufe von Keratokonus sein.

Es handelt sich um eine Erkrankung, bei der die Hornhaut aufgrund einer fokalen Schwächung unregelmäßig vorgewölbt ist, was zu einer dauerhaften Sehschädigung führen kann. In diesen Fällen besteht das Risiko, dass wir durch eine Laseroperation das Fortschreiten des unregelmäßigen Astigmatismus zu einem Keratokonus auslösen. Je nach Form und Dicke der Hornhaut können wir uns für eine Überwachung der Hornhautform durch wiederholte Topografien entscheiden. Eine andere Lösung zur Korrektur von Fehlsichtigkeit kann auch in diesen Fällen eine Operation mit einer Intraokularlinse sein.